Weltjugendtag

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Zwei Mädchen aus der Pfarrei Oschersleben nahmen mit der Jugendgruppe Stendal am Weltjugendtag 2016 in Polen teil.

Hier ein bericht dazu:

Am 20.7. begann unsere Pilgerfahrt nach Polen. Nach der ersten Übernachtung im Alten Kloster starteten wir in zwei „BoniBussen“ kurz nach 7 Uhr nach Puławy, der polnischen Partnerstadt von Stendal, in der für uns die ‚Tage der Begegnung‘ stattfinden sollten. In diesen Tagen vor dem Weltjugendtag kommen alle jugendlichen Pilger ins Gastgeberland und lernen dort die Gemeinden kennen. In Puławy verbrachten wir diese Begegnungstage und waren mit nur zwölf Pilgern die am kleinsten vertretene Nation. Das stellte jedoch keine Hürde dar, um sich mit den insgesamt etwa 200 italienischen, französischen, brasilianischen und natürlich polnischen Jugendlichen anzufreunden, die mit uns in der Stadt waren.

Nach der herzlichen Begrüßung und der Aufteilung in Gastfamilien am ersten Abend wurden die Pilger per Los in Kleingruppen aufgeteilt, so dass sich die Nationen mischten und alle einander kennen lernen konnten. In diesen Kleingruppen und unter der Führung der Jugendlichen aus Puławy erlebten wir die ersten beiden Tage. Nach dem alltäglichen Morgengebet füllten Gospelworkshops, eine Stadtrallye durch Puławy und ein Ausflug nach Kazimierz Dołny die Tage. Jeden Abend beendete eine Hl. Messe den Tag, die jeweils in unterschiedlichen Kirchen stattfanden. Uns beeindruckten die modernen Kirchen in ihrer Größe und Ausgestaltung ebenso wie die großen Gemeinden, da die vorhandenen Bänke nie für alle reichten. Dennoch: wir wurden sehr herzlich aufgenommen und ausreichend verpflegt, Gemeindebuffets versorgten uns am Abend, tagsüber erhielten wir Mittagessen in den Kleingruppen, dazu reichlich Frühstück und Proviant in den Gastfamilien.

Während der Tage hatten alle Gruppen die Aufgabe des „act of mercy“ (Aktion der Barmherzigkeit) –einige besuchten Patienten des Krankenhauses, andere waren bei Bewohnern des Obdachlosenheimes. Diese Besuche berührten uns sehr.

Nachdem am Donnerstagabend ein großes Tanzen und Singen auf dem Marktplatz stattfand, wurde am Freitagabend nach der Messe mit allen der Kreuzweg Jesu gebetet, wobei alle Pilgergruppen gemeinsam ein Kreuz durch die Stadt trugen, sangen und beteten. An jeder Kreuzwegstation wechselten die Träger, so dass alle Nationen eingebunden wurden. Etwa 2000 Menschen begleiteten den Kreuzweg. Am Ende des Kreuzweges und zum Zeichen der Freundschaft wurde gemeinsam im Stadtpark von Puławy ein Baum gepflanzt.

Am Samstag, dem 23.7., fuhren wir nach Lublin in Stadion. Dort trafen wir auf sämtliche Pilger aus dem Bistum Lublin, um mit ihnen Messe zu feiern, Lobpreis zu singen und aufregende Darstellungen über die Geschichte Polens und von Abraham anzuschauen.

Der letzte Tag in Puławy gestaltete sich nach Messe und Mittagessen in den Gastfamilien durch das Gospelkonzert aller jugendlichen Pilger, die dabei die im Workshop einstudierten Lieder vortrugen. Gemeinsamen verbrachten wir den Tag im schönen Schloßpark von Puławy, bevor wir am nächsten Tag aufbrachen; Blick und Herz auf Krakau und den Papst richteten.

Dort waren uns Quartiere in der Nähe von Krakau zugewiesen worden, wiederum in Gastfamilien. Das Dorf Narama, in dem die Kirche der Pfarrei steht, liegt etwa eine Busstunde vom Zentrum Krakaus entfernt. Für die Pilger war ein Busshuttle eingerichtet worden. Den nutzen wir, um nach den morgendlichen Katechesen mit anschließender Messe nach Krakau zu fahren und dort an den zentralen Veranstaltungen teilzunehmen. Auf der Błonia-Wiese erlebten wir die offizielle Eröffnungsmesse des Weltjugendtages und den Kreuzweg gemeinsam mit etwa 200.000 anderen

Pilgern. Auf Plätzen und Kirchen gab es unterschiedlichste Konzerte, Theateraufführungen, stille und lautstarke Anbetung. Beim gemeinsamen Treffen der deutschen Pilger an den Sanktuarien der hl. Sr. Faustina und dem hl. Johannes Paul II trafen wir auch unsere Bistumsgruppe aus Magdeburg.

Die Stadt war von Pilgern erfüllt, die durch ihre Weltjugendtagsrucksäcke, -regencaps oder -tücher erkennbar waren. Die landestypischen Fahnen oder T-Shirts ließen eine nähere geografische Verortung zu. Sehr beliebt bei allen waren Selfies um möglichst viele Begegnungen mit den verschiedensten Nationen fotografisch zu dokumentieren.

Die große Anzahl Pilger brachte es mit sich, dass trotz zusätzlich eingesetzter Busse und Straßenbahnen, diese ständig überfüllt waren. Diese Enge hieß Zusammenrücken und vor allem zusammensingen – und alle stimmten ein – ein friedliches Miteinander.

Am Donnerstag wagten wir uns unter Tage und besichtigten die Salz-Bergwerk von Wieliczka. 60 Stockwerke tief besichtigten wir Grotten und ehemalige Abbaustollen und die Kirche, die in den Salzstein eingemeißelt wurde. Unsere Führerin berichtete von täglichen Gottesdiensten und auch von Hochzeiten, die dort gefeiert werden.

Den Abschluss und Höhepunkt unserer Pilgerreise bildete die Vigil am Samstag und die Hl. Messe am Sonntag mit Papst Franziskus auf dem Campus Misericordiae, zu dem sich etwa 2 Millionen Menschen auf den Weg machten. Bereits am Samstagmittag starten wir in Narama, fuhren mit Bus und Straßenbahn in den Süden Krakaus um uns dann mit Schlafsack, Isomatte und Verpflegung auf den 8 km langen Weg zum Campus. Dort fanden wir rasch den uns ausgewiesen Platz und breiteten unsere Matten aus, denn hier wollten wir nicht nur den Samstagabend, sondern auch die Nacht verbringen. Papst Franziskus appellierte sowohl in der Vigil als auch in der Predigt des nächsten Tages daran, sich nicht in der digitalen Welt zu verirren, sondern das Leben und somit die eigene Zukunft selbst zu gestalten. Wir konnten die Predigten gut durch simultane Übersetzung im Radio verfolgen. Am Sonntag ging es dann zuerst zurück nach Narama, dort erwarteten uns unsere Gasteltern mit stärkendem Essen und erfrischenden Duschmöglichkeiten, bevor wir gegen 18 Uhr mit unseren „BoniBussen“ in Richtung Heimat starteten. Am ersten August um 2 Uhr waren wir wieder in Stendal, im Alten Kloster angekommen. Unsere aufregende und sehr eindrucksvolle Pilgerreise zum XXXI. Weltjugendtag in Krakau war zu Ende.

PS: einige von uns schmieden allerdings bereits Pläne für den nächsten Weltjugendtag, der in Panama-City, Mittelamerika, stattfinden wird.

Anika Siewert, Christiane Jaeger

 

Vgl.:  Bilder in der Mediathek!