Von der Schönheit des Glaubens

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Meine lieben Brüder und Schwestern, liebe Besucher unserer Website,

in diesen Tagen kam mir mehrmals in den Sinn: Wie schön ist es, katholisch zu sein! Wie wunderbar ist doch unsere Liturgie! Wie tief, einfach und ausdrucksstark sind unsere heiligen Zeichen: die Asche, das Fasten, der Kreuzweg, die Prozessionen, der Altar, die Fußwaschung, die Nachtwachen, die Kniebeugen, die verhüllten und enthüllten Kreuzesbilder, die Gewänder und Farben, die alten Melodien und Gebete, die Glocken und die Stille, die hl. Öle, der Weihrauch, das Dunkel, das Feuer und das Licht, das Wasser! Und dann die Sakramente selbst, bei denen uns verbürgt ist, daß sie wirklich das enthalten, was sie bedeuten!  Welcher Reichtum: Die hl. Eucharistie, in der der Herr sich selbst uns schenkt, die Beichte mit den erlösenden Worten der Lossprechung, die lebensspendende Taufe! Wie reich sind wir doch beschenkt!

Wie schön ist es, als Christ diese großen Feste mitfeiern zu dürfen! Wie schön ist es, daran glauben zu können, daß der Sohn Gottes für unsere Erlösung den Weg des Leidens gegangen ist! Wie groß ist die freudige Gewißheit, daß ER dabei den Tod besiegt hat! Wie sehr gibt es doch unserem Leben Halt, zu wissen, daß die Tür zum Himmel geöffnet ist! Wie sehr sind wir doch als Gläubige entlastet von aller falschen Sorge um dieses Leben, befreit von dem ebenso krampfhaften wie aussichtslosen Bemühen, in der kurzen Spanne zwischen Geburt und Tod uns selbst ein Paradies bauen zu müssen!

Ich bin so froh, daß ich nicht versuchen muß, aus meinem Leben einen Erfolg zu machen, sondern weiß, daß ich in aller Schwäche und allem Versagen von Gott getragen und gewollt bin, daß ER mit Seiner Liebe in meinem Herzen wohnt, auch wenn ich Ihn einmal nicht mehr spüre.

Ja, das Leben ist manchmal schwer, manchmal grausam, oft traurig und enttäuschend. Ja, auch uns macht vieles Sorgen.

Aber Christus ist auferstanden! Und darum ist unser Leben gut. ER liebt uns, ER, der Sieger über Sünde und Tod. ER begleitet uns und führt uns, ER gibt unserem Leben seinen Sinn, auch dem Schweren und Leidvollen darin.

Wie schön ist es, Christus zu kennen! Wie dankbar können wir dafür sein!

Wie kostbar ist dieses Osterlicht, daß wir heute Nacht von der Osterkerze herab verteilt und besungen haben und das in unseren Herzen leuchtet.

Das Grab ist leer. Christus ist erstanden. ER lebt. Und Sein Leben ist den Mächten der Finsternis, dem Tod, der Sünde, dem Hass, dem Stolz und der Sinnlosigkeit entzogen. ER ist auferstanden, nicht um von uns zu gehen, sondern um auf neue, noch viel intimere Weise bei uns zu bleiben.

Ich danke Gott, daß ich an Christus, seinen auferstandenen Sohn, glauben darf, daß ich Ihn kennenlernen durfte, daß ich Ihm dienen darf.

Ich danke Gott für Seine Kirche, die die Braut Christi ist, die wohl aus fehlerhaften und sündigen Menschen besteht, die aber Seine heilige Kirche ist, die uns nährt mit der Frohen Botschaft und mit den heilbringenden Sakramenten. Ich danke, daß ich die Gewißheit haben darf, daß diese Kirche trotz aller Stürme der Geschichte und aller Anfechtungen von innen und außen niemals untergeht, weil sie im Tiefsten nicht von Menschen, sondern von Gott selbst getragen und geführt wird, weil sie sich aus Quellen speist, die dieser Welt entzogen sind. Ich danke Gott für die großen Heiligen, die diese Kirche hervorgebracht hat und hervorbringt, für Maria Magdalena, Petrus, Johannes und all die vielen, die Zeugen des Auferstandenen sind mit ihrem Leben.

Ich möchte Gott an diesem Osterfest für all das danken, ich möchte Ihn dafür loben. Ich möchte Ihn dafür anbeten mit der ganzen Schöpfung.

Der Glaube, daß Christus auferstanden ist und den Tod besiegt hat, das ist nicht nur ein vager Glaube, eine wankende Annahme oder eine unsichere überlieferte Ansicht, sondern er ist eine felsenfeste Gewißheit, stärker als jeder Zweifel: Christus ist auferstanden, ja Er ist wahrhaft auferstanden.