Liebe Brüder und Schwestern!
Liebe Gäste auf dieser Website!
1996 sagte Joseph Kardinal Ratzinger in einem Interview über Christentum und Kirche im neuen Jahrtausend u. a. die folgenden Sätze, die wir sehr gut auf unsere Situation hin verstehen können: „Christ kann man nie allein sein, Christ-sein bedeutet Weggemeinschaft. Auch ein Einsiedler steht doch in einer Weggemeinschaft und ist von ihr mitgetragen. Deswegen muß es die Sorge der Kirche sein, Weggemeinschaf-ten zu schaffen.“ […]
Die „Gemeinden werden sich stärker gegenseitig miteinander tragend und im Glauben lebend gestalten müssen. […] Mit anderen Worten, wenn die Gesellschaft in ihrer Ganzheit nicht mehr christliche Umwelt ist, so wie sie es ja auch in den ersten vier bis fünf Jahrhunderten nicht gewesen ist, muß die Kirche selber Zellen bilden, in denen das Sichstützen, das Sichtragen und das Miteinandergehen, also der große Lebensraum der Kirche im Kleinen erfahrbar und praktisch wird.“
Vieles wird auch in unserer zukünftigen Pfarrei, die zwar flächenmäßig groß ist, aber doch nur aus sehr wenigen Gläubigen besteht, davon abhängen, ob wir wirklich aus einem lebendigen Glauben heraus solche Zellen bilden, „in denen das Sichstützen, das Sichtragen und das Miteinandergehen …erfahrbar und praktisch wird.“
Daß Gesellschaft und auch Kirche eine Krise durchmachen, die wahrscheinlich noch viel spürbarer werden wird, das können wir nicht ändern. Aber ob wir versuchen, wirklich aus dem Glauben heraus kleine, lebendige Zellen der Kirche zu sein, das liegt wirklich an uns! Wenn diese kleinen Zellen sich voneinander abkapseln, dann sterben sie [wie es ja leider wirklich oft geschieht, vor unseren Augen!]. Also müssen sie untereinander ein Netz der Freundschaft bilden im großen Organismus der Kirche, durchblutet von der Liebe Christi. Und wenn wirwirklich Gläubige sind, dann gilt uns das Wort Jesu: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde!“
Im Begriff „Internet“ steckt das Wort net – Netz. Unser wahres Internet, d.h. Verbindungsnetz, ist die Gemeinschaft der Heiligen gestern, heute und morgen! Möge die neue Website ein bescheidenes Mittel zum Wachstum des wahren „Internet“ unter uns sein.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Pfr. Christoph Sperling